Die Entscheidung über eine Verlängerung der Braunkohlereserve steht noch aus. Seit Oktober 2022 sind fünf Braunkohleblöcke der Betreiber RWE und Leag aus der Sicherheitsbereitschaft in eine sogenannte Versorgungsreserve übergeführt worden. Ziel dieser Maßnahme war es, Erdgas in der Verstromung einzusparen.
Raimund Zangl
Die entsprechende Erlaubnis für die Rückkehr an den Strommarkt läuft für die betroffenen Braunkohleanlagen Ende Juni aus. Eine Verordnung sieht bei Steinkohle vor, dass Anlagen, die 2022 zurück ans Netz geholt oder nicht abgeschaltet wurden, bis März 2024 weiterbetrieben werden dürfen. Ob eine Verlängerung für die Braunkohleblöcke gegeben wird, ist noch offen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) äußerte, dass er einem weiteren Betrieb offen gegenüberstehe, er müsse dies aber gegenüber der EU-Kommission begründen.
Eine Evaluierung des Instruments soll zeigen, ob ein weiterer Einsatz der Versorgungsreserve zur Einsparung von Erdgas in der Stromerzeugung gebraucht wird. Keine weiteren Gespräche mit den Betreibern wären dafür laut Ministerium notwendig. RWE Power gibt bekannt, dass das Unternehmen dafür sorgen werde, dass die betroffenen Kraftwerksblöcke aus der Sicherheitsbereitschaft bis Ende März 2024 weiter zur Verfügung stehen, um ihren Beitrag zur Versorgungssicherheit in Deutschland zu leisten. Laut Statistischem Bundesamt ging der Anteil der Kohle im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück, während Gas in der Verstromung zunahm.