Die Förderung im niederländischen Erdgasfeld Groningen wird eingestellt, wie Staatssekretär Hans Vijlbrief, verantwortlich für Bergbau, kürzlich in der Gemeinde Kolham bekannt gab - dem Ort, an dem die riesigen Erdgasvorkommen Mitte des letzten Jahrhunderts entdeckt wurden. "Der Gashahn in Groningen ist geschlossen und wird geschlossen bleiben. Das bedeutet nicht, dass alle Probleme gelöst sind, aber zumindest endet hier die Quelle des Leidens", erklärte Vijlbrief.

Raimund Zangl
Ursprünglich war geplant, die Erdgasförderung in Groningen bis zum 1. Oktober 2023 vollständig einzustellen. Aufgrund der Energiekrise infolge des Ukrainekriegs wird nun jedoch die Stilllegung der letzten elf Produktionsstandorte um ein Jahr verschoben. Zwei Produktionsstätten wurden im Januar aufgrund der Kältewelle vorübergehend reaktiviert, jedoch ist dies nun nach der Gesetzesunterzeichnung nicht mehr möglich.
Das Feld, das 1963 in Betrieb genommen wurde, war der Ausgangspunkt für die Entwicklung der europäischen Erdgaswirtschaft. Aufgrund von Erdbeben in der Region musste die Förderung seit 1991 mehrmals reduziert werden. Im März 2018 wurde beschlossen, die Produktion bis spätestens 2030 einzustellen. Der endgültige Stopp ab dem 1. Oktober 2023 wurde erst im Sommer 2023 beschlossen, als Alternativen zu russischem Erdgas für Europa gefunden wurden.
Das Gasfeld Groningen war für die Niederlande und die Energieunternehmen Shell und Exxon Mobil eine lukrative Einnahmequelle. Zwischen 1963 und 2020 erzielte das Gasfeld insgesamt 429 Milliarden Euro, von denen 85 Prozent an die niederländische Staatskasse flossen. Auf der anderen Seite führten die rund 1.600 Erdbeben zu Schäden an Gebäuden.
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