Mit dem 19. Sanktionspaket gegen Russland setzt die EU ein deutliches Zeichen: Der Import von russischem Flüssigerdgas (LNG) soll ab Anfang 2027 vollständig gestoppt werden. Damit bricht die Union ein bisheriges Tabu – denn Gas war bislang vom Embargo ausgenommen.

Raimund Zangl
Warum jetzt?
Die Entscheidung fällt vor dem Hintergrund anhaltender russischer Angriffe auf die Ukraine und dem Scheitern jüngster Friedensinitiativen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betont, dass Russland den Krieg durch Einnahmen aus fossilen Brennstoffen finanziert. Ein LNG-Importverbot soll diese Geldquelle versiegen lassen.
Was bedeutet das für die EU?
- 4,5 Milliarden Euro: So viel russisches LNG wurde allein im ersten Halbjahr 2025 importiert.
- Ein Fünftel der EU-Gasimporte stammte 2024 noch aus Russland – mittlerweile kommt der Großteil als LNG.
- Die EU will nun schneller aussteigen – das Verbot wurde um ein Jahr vorgezogen.
Weitere Maßnahmen im Paket
Neben dem LNG-Verbot sieht das Sanktionspaket vor:
- Den Ausschluss weiterer russischer und befreundeter Banken vom EU-Kapitalmarkt.
- Exportverbote für Güter, die militärisch oder industriell genutzt werden können.
- Sanktionen gegen über 100 Schiffe der sogenannten „Schattenflotte“, die Sanktionen umgehen sollen.
Internationale Dimension
Der Schritt erfolgt auch auf Druck der USA, die ein konsequenteres Vorgehen gegen russische Energieexporte fordern. Gleichzeitig geraten Länder wie China und Indien ins Visier, deren Unternehmen indirekt zur Umgehung beitragen.
Das LNG-Verbot ist mehr als Symbolpolitik – es ist ein strategischer Schritt zur Entkopplung Europas von russischer Energie. Für Unternehmen, Energieversorger und die Industrie bedeutet das: Jetzt ist der Zeitpunkt, alternative Bezugsquellen und Technologien zu sichern. Bei beiden Themen stehen wir Ihnen gerne zur Seite.
